Bewerben, so nicht!

Bewerben Sie sich so nicht, es sei denn den Job wollten Sie sowieso nie.

„Einen wunderschönen die Damen und Herren,
 ich wollte mal nachfragen, ob ihr derzeit eine Teilzeitstelle anbietet oder allgemein einen Job im Angestelltenverhältnis? Da ich derzeit auf der suche bin und gern im Handwerk tätig bin.
Ich würde mich sehr über eine rückmeldung & über ein persönliches Gesrpäch freuen.Optimal wäre es, wenn ich Anfang März beginnen könnte. Meinen Führerschein bin ich derzeit am nachholen und wir sich ergeben hoffenltich bis zum Sommer erledigt haben.
Wohne in ..xxxx.. und sende euch noch den Lebenslauf anbei zu .
BesteGrüße“

Das ist kein Witz sondern das Originalzitat aus einer kürzlich per Mail eingegangenen Bewerbung

Bewerben Schreinerei Haase & Co. Mainz

Liest man den Lebenslauf dieses nicht mehr ganz frischen Früchtchens stehen einem die Haare zu Berge: 2 mal (!!!??) Fachhochschulreife, mehrere Semester Audio Engineering studiert. Er hat Erfahrung im Bereich Veranstaltungstechnik, Messebau, Baumpflege, Klettern, Veranstaltungsplaner und vieles mehr. Seine Trainer Lizenz  in Sachen Hochseilgärten und Kletterhallen sowie der Rigging Schein dürften immens wichtig für uns Schreiner sein. Doch weit gefehlt. Hier ist zu lesen wie wir uns einen Auszubildenden vorstellen oder auch nicht: https://www.haase-co.de/bauer-sucht-frau-handwerk-sucht-azubiene/

Bewerben gerne, aber bitte nicht so:
  • Der ganze Einruck , will man sich telefonisch bewerben, steht und fällt bereits mit dem ersten Satz. Meldet man sich um 14°° Uhr mit den Worten: „guten Morgen“, ist das Thema eigentlich schon erledigt.
  • Ruft die Mutti ihres Protagonisten persönlich an um ihrem über 20 jährigen Sohn, der leider gerade beim Ski fahren im Ausland weilt, eine Lehrstelle zu vermitteln ist das ebenso problematisch. „Nein, tut mir leid, er kann sich nicht vorstellen. Er kommt erst im April wieder nach Hause. Bis dahin ist er Skilehrer in der Schweiz …..“ Weiß der überhaupt von den Bemühungen seiner Mutter?
  • „Ich weiß eigentlich schon alles, habe bei mir zu Hause alles selbst gebaut. Ich dachte, ich könnte gleich voll mitarbeiten. Berufschule brauche ich nicht!“
  • Stellt man sich vor, bitte nicht mit Händen in den Hosentaschen (eigentlich klar, wird aber immer wieder gerne gemacht).
  • Gleicht der Händedruck einer „saftlosen Kaulquappe“ (lasch und kraftlos) zeugt das nicht gerade von Agilität und Tatendrang.

Zum Glück geht es auch anders. Das sehen wir ab und zu auch, wenn auch nicht all zu oft:

Bewerben, Schreinerei Haase & Co. Mainz
Auszubildender Lukas
Schreinerei Haase & Co. Mainz
Auszubildender Benedikt