Aus Alt wird „Neu“, Teil 1
Eine der größten Herausforderungen ist das Restaurieren alter „Schmuckstücke“. So ein „Schmuckstück“ , in unserem Fall kein „Kleinod“, ist das Eingangstor des Weingutes „Marienhof“ in Mainz-Laubenheim. Die große 2-flüglige Toranlage, oben mit einem Rundbogensegment, wurde nach 1945 aus massiver Eiche angefertigt. Das alte Tor war durch Bomben zerstört. Der Marienhof selbst wurde bereits 1746 erbaut und diente von Beginn an der Herstellung von Wein: http://www.marienhof-weingut.de/
Nun haben wir zusammen mit unserem Schlosser die Ehre dieses alte Tor aufzuarbeiten und möchten hier im BLOG die Restaurationsarbeiten für unsere Leser mit verfolgen.
Die Inschrift über dem Torbogen lautet: SANCTA MARIA DOMUS PATRONA DEFENDE NOS. (Heilige Maria, Hüterin des Hauses, schütze uns !)
Der Türsturz über der Haustür trägt die lateinische Inschrift: saLVsDoMVIhVICfaCta est.Luc 19,v9 (Lukas 19,9, Heute ist diesem Haus Heil widerfahren; MDCCLVVVII = 1767)
Vielleicht hat auch Goethe 1793 diesen Hof kennen gelernt ? Ging doch die Frontlinie durch Laubenheim. „… am 17. Mai 1793 gaben Abgesandte beider Seiten zwischen den Linien das berühmte „französische Frühstück“. Man setzte sich aufs Grüne, deckte Tafeltücher auf, und besetzte solche mit hundert Buteillen Rheinwein, und fünf und zwanzig mit mussirendem Champagner, nebst Brod, großen und kleinen Pasteten, Schinken etc. Man zechte auf beiden Seiten tapfer , und vergaß in diesem Augenblick alle Feindschaft“ (Johann Wolfgang von Goethe. Belagerung von Mainz)